Die Frauen der Katholischen Frauenbewegung Konradsheim gestalteten am 3. März den
Sonntagsgottesdienst zum Familienfasttag. Anschließend luden sie ins haus.konradsheim zum
Fastensuppenessen. Die Pfarrbevölkerung nahm die Einladung, aus vier Suppentöpfen wählen zu
dürfen, gerne an und spendete dafür über 1000 Euro.
Im Zentrum der heurigen Solidaritätskampagne stehen Bäuerinnen im südwestlichen Tiefland Nepals.
Sie haben sich in Kooperativen organisiert und werden vom „Social Work Institute“ in ihren großen
Herausforderungen begleitet. Diese Frauen, so erfuhren die Besucher im Gottesdienst, sind für die
tägliche Existenzsicherung ihrer Familien hauptverantwortlich, weil viele der Männer Jobs in Indien
angenommen haben. Dabei spüren sie die Auswirkungen der Klimaveränderungen hautnah und
existentiell: zunehmende Hitze, neue Schädlinge in den Pflanzungen, ausbleibender Regen,
Überschwemmungen zur Unzeit, regelmäßige Ernteausfälle und damit hohe zusätzliche
Gesundheitsbelastungen.
Alle diese Herausforderungen werden im Projekt, welches von den Mitteln des Familienfasttages
unterstützt wird, aufgegriffen. Die engagierten Frauen haben in ihrem solidarischem Kampf auch
schon erfolgreiche Lösungsansätze erarbeitet: Stärkung der Frauenrechte im noch stark patriarchalen
Umfeld, Umstellung auf biologische Produktionsweisen, Entwicklung von Mischkulturen,
Saatgutvorsorge vor Ort, günstige Kreditmöglichkeiten.
So müssen Frauen im fernen Nepal gegen die Auswirkungen der Erderhitzung kämpfen, obwohl sie in
der Vergangenheit fast gar nichts zum hohen Klimagasaussstoß beigetragen haben. Damit ist am
Familienfasttag klar geworden, dass Klimagerechtigkeit das zentrale Thema ist. Bei jedem Löffel
Fastensuppe geht es nicht um milde Wohltätigkeit, sondern die Aktion der Frauen kann nur
verstanden werden als Aufruf und Stärkung, im globalen Norden die volle Verantwortung gegen die
weitere Verschärfung der Klimakrise wahrzunehmen, welche ein gutes Leben der Menschen im
globalen Süden am meisten gefährdet. Den Frauen der KFB in Österreich und auch vor Ort gebührt
ein großes Kompliment für ihren Weitblick und ihre Solidarität.